OLG Karlsruhe, Urt. v. 08.06.2020, Az.: 14 U 171/18 Schmerzensgeld: 25.000,00 € Produktfehler: Dem Kläger wurde eine Hüftgelenksendoprothese mit erhöhtem Metallabrieb eingebaut. Hintergrund: Die „defekte“ Prothese führte zu Osteolysen (also: erhöhter Knochenabbau) am Trochanter major (obere Außenseite des Oberschenkelknochens). Deshalb wurde eine Operation zum Wechsel der Prothese notwendig. Für die Bemessung des Schmerzensgeldes war für den Senat […]
Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung können psychische Störungen von Krankheitswert eine Gesundheitsverletzung darstellen, die u.a. im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB einen Anspruch auf Schmerzensgeld auslösen können. Diese Rechtsprechung ist insbesondere im Bereich sog. „Schockschäden“ relevant. Hierbei geht es um Fälle seelischer Erschütterungen wie Trauer oder seelischen Schmerzes, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren […]
OLG Oldenburg, Urt. v. 24.10.2018, Az.: 5 U 102/18 Schmerzensgeld: 20.000,00 € Behandlungsfehler: Verbleib einer abgebrochenen Trokarspitze im Kniegelenk des Operierten nach einer Arthroskopie Hintergrund: Hat der Operateur den Verdacht, dass die Trokarspitze im Kniegelenk des Operierten verblieben ist, muss er diesem Verdacht umgehend nachgehen. Verzichtet er darauf, begeht er einen groben Behandlungsfehler. Jedenfalls im Falle bedingten Vorsatzes […]
OLG Braunschweig, Urt. v. 12.04.2019, Az.: 9 U 129/15 Schmerzensgeld: 70.000,00 € Behandlungsfehler: Verkennung von Darmkrebs aufgrund nicht durchgeführter Darmspiegelung Hintergrund: Bei der Bemessung des Schmerzensgeldes berücksichtigte das Gericht, dass der behandelnde Arzt, trotz zum Teil heftiger Blutungen aus dem Anus, lediglich Hämorrhoiden und eine Analfissur diagnostiziert hatte. Weitere Untersuchungen, insbesondere eine Darmspiegelung, unterließ dieser gänzlich. Erst […]
LG Osnabrück, Urt. v. 11.4.2007, Az.: 2 O 575/04 Schmerzensgeld: 60.000,00 € (nach Indexanpassung heute: 73.303,00 €) Behandlungsfehler: Fehlerhaft behandelte Hirnblutung Hintergrund: Der Beklagten war vorzuwerfen, dass ihre Mitarbeiter es unterlassen haben, unverzüglich eine Lumbalpunktion durchzuführen, um den begründeten Verdacht auf eine Subarachnoidalblutung (SAB) entweder auszuschließen oder zu bestätigen, um dann weitere Behandlungsmaßnahmen schnellstmöglich einzuleiten, und zwar trotz der […]