Rechtlicher Blog Schmerzensgeld

Blog aus dem Medizinrecht

15. Januar 2024

Schmerzensgeld: Kniefraktur nach Rodelunfall

OLG München, Urt. v. 23.02.2022, Az.: 7 U 1195/21 Schmerzensgeld: 15.000,00€ Hintergrund: Der Beklagte fuhr mit einer Zeugin auf einem Schlitten bergabwärts in Richtung See. Dabei sah er den Kläger vor sich den Berg aufsteigen. Er wollte ihm ausweichen und bremste, allerdings kam es dennoch zu einer Kollision. Folge von der Kollision war eine Kniefraktur […]

30. Januar 2023

Schmerzensgeld: Produkthaftung bei Einbau einer fehlerhaften Hüftgelenksprothese

OLG Karlsruhe, Urt. v. 08.06.2020, Az.: 14 U 171/18 Schmerzensgeld: 25.000,00 € Produktfehler: Dem Kläger wurde eine Hüftgelenksendoprothese mit erhöhtem Metallabrieb eingebaut. Hintergrund: Die „defekte“ Prothese führte zu Osteolysen (also: erhöhter Knochenabbau) am Trochanter major (obere Außenseite des Oberschenkelknochens). Deshalb wurde eine Operation zum Wechsel der Prothese notwendig. Für die Bemessung des Schmerzensgeldes war für den Senat […]

13. Januar 2023

BGH verändert Rechtsprechung zu Schockschäden

Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung können psychische Störungen von Krankheitswert eine Gesundheitsverletzung darstellen, die u.a. im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB einen Anspruch auf Schmerzensgeld auslösen können. Diese Rechtsprechung ist insbesondere im Bereich sog. „Schockschäden“ relevant. Hierbei geht es um Fälle seelischer Erschütterungen wie Trauer oder seelischen Schmerzes, denen Betroffene beim Tod oder einer schweren […]

25. Oktober 2022

Schmerzensgeld: OP-Besteck in Kniegelenk verblieben

OLG Oldenburg, Urt. v. 24.10.2018, Az.: 5 U 102/18 Schmerzensgeld: 20.000,00 € Behandlungsfehler: Verbleib einer abgebrochenen Trokarspitze im Kniegelenk des Operierten nach einer Arthroskopie Hintergrund: Hat der Operateur den Verdacht, dass die Trokarspitze im Kniegelenk des Operierten verblieben ist, muss er diesem Verdacht umgehend nachgehen. Verzichtet er darauf, begeht er einen groben Behandlungsfehler. Jedenfalls im Falle bedingten Vorsatzes […]

5. Oktober 2022

Schmerzensgeld bei nicht erkanntem Darmkrebs aufgrund unterlassener Darmspiegelung

OLG Braunschweig, Urt. v. 12.04.2019, Az.: 9 U 129/15 Schmerzensgeld: 70.000,00 € Behandlungsfehler: Verkennung von Darmkrebs aufgrund nicht durchgeführter Darmspiegelung Hintergrund: Bei der Bemessung des Schmerzensgeldes berücksichtigte das Gericht, dass der behandelnde Arzt, trotz zum Teil heftiger Blutungen aus dem Anus, lediglich Hämorrhoiden und eine Analfissur diagnostiziert hatte. Weitere Untersuchungen, insbesondere eine Darmspiegelung, unterließ dieser gänzlich. Erst […]